Das "Panoramafenster"
Marius Krohn
Mein Lieblingsort ist relativ neu: Das „Panoramafenster“ auf der Ofenbühne, das den Blick auf den Hafen und den Silokanal frei gibt. In den Führungen kann man dort sehr schön die Verbindung von Geschichte und Gegenwart veranschaulichen. Drinnen das alte, stillgelegte Stahlwerk, draußen die aktive Industriestadt Brandenburg. Ständig ist der Kran des Elektrostahlwerkes in Bewegung um Schrott zu entladen oder Drahtbunde auf die Schiffe zu heben. Gleichzeitig fahren die Schubverbände mit den unterschiedlichsten Ladungen hin und her und von Zeit zu Zeit kommen riesige Dieselloks mit schier endlos langen Wagenzügen vorbei.
Mit der Vergrößerung des Fensters wollten wir die Besuchergruppen auflockern, die sich vorher an zwei kleinen Fenstern drängelten, das war Teil unseres Pandemie-Hygienekonzeptes. Und so ist dieses Panoramafenster nicht nur ein guter Ausblick, sondern auch eine bleibende Erinnerung an die schwierigen Corona-Zeiten mit ihren kleinen Lichtblicken.
Kokillenhalle und Gießhalle
Anett Kaminski
Am stärksten wirken auf mich die Kokillenhalle und die Gießhalle.
Zwischen riesigen Gießpfannen, unter Krankanzeln und vor dem gigantischen Siemens-Martin-Ofen spürt man die Vergangenheit.
Es scheint, als wäre das Werk noch in Betrieb und man rechnet jeden Moment damit, auf die Männer und Frauen zu treffen, die den Stahl zum Glühen brachten.
Wenn im Dunkeln viele der riesigen Ausstellungsstücke beleuchtet sind, wirkt die Halle noch lebendiger. Diese besondere Atmosphäre begeistert mich immer wieder.
Gießhalle
Florian Altenhöner
Obwohl ich schon seit einiger Zeit im Museum arbeite, bin ich noch immer beeindruckt von den Dimensionen der Gießhalle und der Größe der noch vorhandene Relikte des Stahlwerkes. Hier stehe ich neben einem Schlackekübel.
Bei Führungen nenne ich die Gießhalle gerne einen „Spielplatz für Riesen“.
Als Historiker arbeite ich meist mit Papier – aber an diesem Ort erzählen Stahl und Rost ihre eigenen Geschichten.
DDR Wohnung
Sigrid Gula
Mein Lieblingsort im Industriemuseum ist die DDR Wohnung. In dieser Wohnung bekommen unsere Besucher einen Eindruck von den Lebensbedingungen der Stahlwerker.
Wenn ich diese Wohnung betrete, werde ich an meine Kindheit erinnert. So ein Kühlschrank stand bei uns in der Küche und eine Komet-Küchenmaschine gab es bei uns auch. Sie war robust und zuverlässig. Ich erinnere mich an meine Mutter, die an den Wochenenden mit so einer Küchenmaschine Kuchen gerührt hat, den wir Kinder nachmittags bei „Meister Nadelöhr“ (die älteren Besucher werden sich erinnern) gegessen haben.
Viele Besucher erkennen hier Dinge aus ihrer eigenen Vergangenheit wieder. Oft hören wir
„… das hatten wir auch zu Hause …“
Brennabor-Ausstellung
Fabian Fraas
In meiner Kindheit waren Autos für mich das Größte – schon immer hatte ich den Traum, einen Oldtimer zu fahren. Dieser Traum ist im Industriemuseum wahr geworden. Hier kümmere ich mich um die Brennabor-Ausstellung.
Dieses Brandenburger Unternehmen war einmal der größte Automobilhersteller Deutschlands – zu einer Zeit, wo es die Stadt Wolfsburg noch gar nicht gab.
In meinen Führungen betone ich daher gern, dass nicht nur das Stahlwerk, sondern auch die Firma Brennabor in der Stadt Brandenburg tiefe Spuren hinterlassen hat.
Kreativwerkstatt
Phillip Schotte
Mein Lieblingsbereich ist unsere Kreativwerkstatt. Hier stellen wir gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen in Workshops die verschiedensten Kunstwerke her - egal ob Nagel-Bretter, Kronkorken-Schmuck oder Blechroboter. Bei uns kann jeder mit verschiedenen Werkzeugen und Materialien seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Unser Ziel ist es, unsere Werkstatt immer weiter auszubauen und dem Schrott von gestern neues Leben zu schenken.
Dabei entstehen so tolle Sachen wie Bodo, der Blechdackel – er wurde von Schülern eines Brandenburger Gymnasiums bei einem gemeinsamen Projekttages aus einer Blechdose, Kronkorken, Draht und Stoffresten gebaut. Es ist auch für mich immer wieder spannend, auf welche kreativen Ideen man kommen kann.